Rieger Metallveredlung Blog – Verchromen ist nicht Chromatieren – Doch was ist eigentlich der Unterschied?
09.02.2022 - Blog

Verchromen ist nicht Chromatieren

Doch was ist eigentlich der Unterschied?

Immer wieder erhalten wir Anfragen zum Thema „Chromatieren“. Oftmals wird dieses allerdings fälschlicherweise mit dem Verchromen gleichgesetzt. Dabei handelt es sich um grundlegend unterschiedliche Oberflächenbehandlungen. Doch was ist eigentlich der Unterschied?

Um das zu erklären, möchten wir zu Beginn kurz darauf eingehen, was Chrom eigentlich ist.

Der Name Chrom ist abgeleitet aus dem altgriechischen „Chroma“, welches Farbe bedeutet. Es zählt zu den Übergangsmetallen und hat das chemische Symbol „Cr“. Das Metall findet sich in der Natur nur selten in gediegener Form. Zumeist wird daher Chrom in gebundener Form als Mineral Chromit (Chromeisenstein oder Chromeisenerz) im Tagebau oder in geringer Tiefe abgebaut.

Chrom ist ein silbrig weißes, korrosions– und anlaufbeständiges Metall mit hoher Härte. Es ist nicht ferromagnetisch. Chrom löst sich in Salzsäure und Schwefelsäure nach einiger Zeit, wenn die schützende Oxidschicht weg ist, unter Wasserstoffbildung auf. In der Galvanotechnik kann es in vielfältiger Weise eingesetzt werden.

Aber was ist nun der Unterschied zwischen der Verchromung und der Chromatierung?

Chromatieren:


Bei der Chromatierung handelt es sich um eine Konversionsschicht. Hierbei verbindet sich das Chrom in ionogener Form als Chromat mit dem jeweiligen Grundmetall (z.B. Zink oder Aluminium). Das Chromat ist hierbei entweder mit sechswertigem oder dreiwertigem Chrom gebildet. In Verruf ist das Chromatieren in der sechswertigen Form (Cr6+) geraten und durch verschiedene Verordnungen (Altauto-, Elektroschrottverordnung etc.) quasi ganz vom Markt verschwunden.

Verchromen:


Demgegenüber steht die galvanische Verchromung. Hierbei wird das Chrom in metallischer Form abgeschieden. Es liegt somit kein Chromat oder sechs- oder dreiwertiges Chrom vor! Entsprechend der Einsatzbedingung der Beschichtung wird die Verchromung in drei Arten unterschieden: das Glanzverchromen, das Hartverchromen sowie das Schwarzverchromen. Das Einsatzgebiet der jeweiligen Verchromung ergibt sich dabei schon aus dem Namen. Grundsätzlich lassen sich nahezu alle üblichen metallischen Werkstoffe, auch Aluminium und seine Legierungen, Verchromen. Abhängig von den geforderten Bedingungen sind die darunter liegenden Schichten auszuwählen.

Die Rieger Metallveredlung bietet die unterschiedlichen Chromoberflächen auf einer Vielzahl von verschiedenen Metallen an. Speziell für die Galvanisierung von Aluminium und seinen Legierungen dient hier zur Vorbereitung auch das NICAL-Verfahren.

Chromatierungen werden bei uns selbstverständlich nicht angeboten. Als Alternative haben wir hier spezielle Passivierungen. Und so möchten wir abschließend noch einmal festhalten: Verchromen ist nicht gleich Chromatieren!