Bei der galvanischen Oberflächenbeschichtung kommt immer wieder der Begriff des Hundeknocheneffekts zur Sprache. Wie ist die Galvanotechnik auf den Hund gekommen und was verbirgt sich dahinter?
Ausschlaggebend für diesen Begriff ist die bekannte Form eines Hundeknochens. Es handelt sich dabei um einen Stab an dessen Enden beziehungsweise Kanten wulstartige Aufbauten sichtbar sind. In Abbildung 1 ist dies schematisch dargestellt.
Bei der galvanischen Beschichtung sind gewisse Gesetzmäßigkeiten zu beachten. Dazu gehört, dass der Strom stets den Weg des geringsten Widerstandes wählt. Dies hat dann Auswirkungen auf die abgeschiedene Schichtdicke. So ist die Stromdichte an den stromexponierten Stellen höher. Dies sind Stellen wie Kanten, Ecken herausragende Flächen oder Punkte. Demgegenüber ist die Stromdichte, und somit die Schichtdicke, in den sogenannten Stromschattenpartien geringer. Dies sind Vertiefungen oder auch die mittleren Flächen eines zu beschichtenden Teiles.
Der Stromfluss wird schematisch durch Stromfeldlinien dargestellt wie in Abbildung 2. Hier ist die Verdichtung der Ströme auf den Ecken eines Werkstückes (hier Kathode) und damit die erhöhte Stromdicht ersichtlich. Daraus resultiert dann eine höhere Schichtdicke durch eine verstärkte Metallabscheidung.
Der sich daraus zeigende Hundeknocheneffekt ist zu berücksichtigen bei der galvanisiergerechten Auslegung oder Herstellung des zu beschichtenden Werkstückes. Besonders an Ecken, Kanten, Winkeln und Spitzen ist daher darauf zu achten, dass diese möglichst mit Rundungen ausgeführt werden.
Der Hundeknocheneffekt kommt bei der klassischen Galvanisierung zur Geltung. Dies betrifft das Verzinnen, Verkupfern, Vernickeln oder Verchromen. Bei der anodischen Oxidation von Aluminium (Eloxal) ist er verfahrenstypisch ebenso wie bei der chemischen Vernicklung nicht relevant.
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